60 Jahre Renault 4 in Österreich

Ein Fest für Fans der Marke Renault 4 und Freunden

 

Wir wollen kurz zurückblicken was sich im Jahr 1961 so in der Welt abspielte:

3. Januar: Abbruch der diplomatischen Beziehung zwischen der USA und Kuba
28. Februar: Das Bundesverfassungsgericht entscheidet, dass Rundfunk Ländersache ist
6. März: Die D-Mark wird um 4,75% aufgewertet
15. März: Als erste deutsche Großstadt führt Kassel das Parken mit Parkscheiben ein
12. April: Die Sowjetunion startet Sputnik mit dem Hund Swjosdotschka
3. April: Die ersten Zivildienstleistenden treten in der Bundesrepublik ihren Dienst an
5. Mai: als erster Amerikaner fliegt der Astronaut Alan Shepard ins All
31. Mai: Die Republik Südafrika wird ausgerufen
1. Juni: die Antibabypille wird in der Bundesrepublik zugelassen
6. Juni: Das ZDF wird mit Sitz in Mainz gegründet
17. Juni: Das erste Kernkraftwerk Deutschlands liefert erstmals Atomstrom
1. Juli: Die Banken bleiben nun an Samstagen geschlossen
18. Juli: Das Kindergeld wird in der Bundesrepublik eingeführt
28. August: Renault präsentierte sein internes Projekt R1120, den R4 !!!

Und schon stand für Geraldine das Datum der R4 Party fest. Es muss der 28. August 2021 sein.
Ich habe von dem Event im Frühjahr gehört und habe es natürlich sofort fett in meinen Kalender eingetragen. Geraldine habe ich dann auch beim Niederösterreichischen rÖno4  Fest in Gloggnitz bei Helmut getroffen. Es war sehr inspirierend mit welcher Vorfreude sie über ihr Projekt gesprochen hat.
Vom Papst bis über unser Clubmitglied Pater Clemens und andere Persönlichkeiten warb sie für Ihr Event um auf sechzig R4 zum 60. Geburtstag zu kommen. Und es war auch bis zum Schluss sehr spannend wie viele es werden, denn der Wetterbericht hatte durchwachsenes Wetter angesagt und das ist ja für eine „Open Air Veranstaltung“ nicht immer hilfreich. Nachdem die 60er Grenze schon überschritten war kamen am Samstag, den 28.08. neunundfünfzig R4`s zum Startpunkt nach Breitenfurt bei Wien.
Aber das „warm up“, einen Tag zuvor, war schon sehr schön und mit über 20 angereisten R4`s und über 40 Personen. Nach dem „Kennen lernen“ in Breitenfurt sind wir in den Nachbarort Perchtoldsdorf zum „Heurigen Schmaderer“ gefahren. Geparkt haben wir auf dem Parkplatz hinter der Burg. Ja so fing es an.
Am nächsten Tag, Samstag, den 28. August war dann der Startplatz vor der Breitenfurter Merzweckhalle und die Registrierung ab 9:00 Uhr. Die Ausfahrt war dann mit 59 R4`s (incl. Rodeo)  im Konvoi und im Anhang noch einige Gäste z.B. R5 Alpine, 4 CV, R10 Major, Caravelle oder R16. Nach Abschluss der Registrierung wurden alle von Stefan begrüßt und es gab die erste Hymne, nämlich die Österreichs, vorgetragen für Cello Solo. Was nämlich die wenigsten wussten: Geraldine ist neben ihrem R4 Hobby auch Cellistin.
Wer nur Wien Stadt kennt, der kann sich gar nicht vorstellen wie gemütlich und landschaftlich schön der Wiener Süden ist. So hatten wir einen Tag Zeit die Landschaft zu erkunden und festzustellen wie schön doch das Land der Berge ist. Das Fernsehteam vom SWR stand an ausgewählten Plätzen und hatte die Möglichkeit unseren Konvoi „On Tour“ zu filmen. An ausgewählten Plätzen fanden dann noch einige Interviews statt um auch ausreichend Geschichten um den R4 einzufangen. Denn jeder hat ja sein persönliches Erlebnis mit seinem R4 und da gibt es schon einige amüsante Geschichten zu hören. Manch Info über den Innenumbau einer Fourgonette oder eine modifizierte Veränderung am Motor oder einfach nur die Restaurierung des Lieblingsautos R4.
Erstaunlich für diesen großen Konvoi war jedoch dass der Konvoi zu jeder Zeit zusammen blieb. Geschuldet war es natürlich zum Einen dass Geraldine und Thomas, unsere Gastgeber, eine hervorragende Strecke ausgewählt hatten. Dazu kam dass die Helfer an heiklen Punkten schon postiert waren um eine zügige Abbiegung zu gewären und natürlich weil alle Mitfahrenden einfach gut gefahren sind mit Voraussicht und Rücksicht. Besonders schön war der letzte Aussichtspunkt, denn, hoch zu Ross, war eine Gruppe aus Reitern und Reiterinnen postiert, die und freudig begrüßten und musikalisch bekamen wir einige Leckereien vom Alphornquintett geboten was natürlich an diesem Platz besonders schön war da wir die Bergformation im Hintergrund hatten und unsere R4`s im Sonnenschein  in allen Farben funkelten. Abends gab es dann ein kleines Programm mit ein wenig Moderation, Teilemarkt aus dem Kofferraum, eine 4L Trophy Car Station und viele Benzingespräche und auch liebevoll zubereitetem Essen & Trinken vom Café der Merzweckhalle. Dort gab es noch eine kleine musikalische Umrahmung mit dem Cello und der 2. Hymne, nämlich das Idyll aus dem Cellokonzert von Friedrich Gulda. Wie Geraldine zu sagen pflegt: Ihre persönliche Hymne. Natürlich auch ohne Orchester sondern „nur“ Cello Solo.
Ein besonderer Service war auch noch dass uns ein das Service Auto von ABOCAR begleitete. Nach meinem Wissen ist keines der Renaults liegen geblieben aber es wurde hier und da schon ein wenig geschraubt. Abgerundet wurde auch noch alles von einem ansässigen Renault Autohaus, die einen batteriebetrieben Twingo und einen Arkana E-Tech zur Probefahrt anboten.

Der ganze Tag verging wie im Flug und nach kurzem Aufräumen und Verstauen der Plein Airs ging es in kleiner Besetzung noch zu Geraldine auf einen Absacker. Dort gab es von mir noch musikalisch die restlichen Werke zu hören, die beim Fest nicht gespielt wurden. Gegen 1:00 Uhr beendeten wir dann diesen höchst erfreulichen Tag, denn um 9:00 Uhr war ja auch schon wieder der Start zur „tR4avel Vienna“.

Auch diese Ausfahrt hatte es in sich. Im Konvoi durch Wien zu fahren ist doch noch etwas anderes als die Über-Land-Ausfahrt. Am Naschmarkt frühstückten wir erst einmal. Am Parkplatz beim Donauturm kamen dann auch noch die Letzten Autos dazu. Franz, dein Primaquatre ist eine Wucht!  Weiter auf der Höhenstraße mit eisigen Temperaturen und Regen und beim Parkplatz Kahlenberg verabschiedete sich das SWR Fehrnsehturm um den Flieger nach Stuttgart zu erreichen. Der Ausklang fand dann beim Heurigen Sirbu statt. Tolle Aussicht und ein Wiesen-Parkplatz für unsere R4`s im Heurigen mit einer großen Auswahl an regionalen Speisen und hauseigenem Wein rundeten das Treffen wirklich gut ab.
Meine persönlichen Highlights waren die wirklich interessanten Gespräche um den R4, die fantastische Stimmung, der lange R4 Konvoi-teilweise auf 3 überliegenden Straßen auf den Wienerwaldserpentinen-die große Auswahl der R4`s von der 1. Serie bis zu den frühen 1990er Jahren, die unterschiedlichen R4 Varianten mit Rodeo, Fourgonette, Plein Air und Sondermodellen und natürlich die ganze Geschickte um Geraldines Parisienne. Das alles wird im Film des SWR am Ende dieses Jahres zu bestaunen sein, worauf wir uns schon jetzt freuen. Mein R4 GTL hat die Tour sehr gut gemeistert sowohl mit Benzin als auch mit Gasbefüllung. Er bot mir bei meinem Caravaning genug Platz und Komfort und ich hatte neben der längeren Anreise keine Fahrten am Tagesende zu fahren. Vielen Dank an Geraldine & Stefan, die dieses Wochenende Ende August zu einem unvergesslichen Wochenende machten. Vielen Dank an deren Helfer, die einfach an allen wichtigen Stellen einfach unaufdringlich „ihren Job“ machten und dass ich auch die Gelegenheit hatte musikalisch etwas dazu beitragen zu können.
Zu Haus angekommen war dann das Treffen schon in aller Munde, denn Facebook macht es möglich.

Insgesamt waren mindestens 59 R4`s, mindestens 120 Personen aus Österreich, Deutschland, Italien und Belgien dabei, 5 Pferde, 5 Alphornbläser/innen und gefühlt 1000 begeisterte und winkende Personen am Wegrand live dabei. Die anderen 10.000e müssen sich halt mit den Berichten, Fotos und dem Film begnügen. Denn es gibt nur einen 60. Geburtstag, wenn auch jetzt schon neue Pläne geschmiedet werden.

1961 der erste R4 – 61 Jahre R4 in 2022        w.d.